Ausgangssituation

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der deutschen Industrie, innerhalb der deutschen Steine- und Erdenindustrie dominieren sie das Branchenbild. Die Akteure der Branche sehen sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, besonders im Hinblick auf die Digitalisierung. Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Trend zur Digitalisierung weniger stark ausgeprägt, teils wurden große Defizite identifiziert. Das große technologische Aufholpotenzial der Branche hängt insbesondere mit der Struktur der Betriebe zusammen. Für die meist nur sehr kleinen Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern und durch die branchenüblichen sehr geringen Gewinnspannen geht die Adaption neuer Technologien mit einem großen unternehmerischen Risiko einher. Die Übergangsphase, welche beim Wechsel hin zu einer neuen Softwarelösung entsteht, bringt zwangsläufig ein hohes Maß an Mehraufwand für die Unternehmen mit sich, welcher für kleine Betriebe neben dem Tagesgeschäft oftmals nicht zu bewältigen ist. Akteure innerhalb der deutschen S&E-Industrie haben darüberhinausgehend weitere branchencharakteristische Herausforderungen zu bewältigen. Die Kapazitätsauslastung der S&E-Industrie unterliegt starken Schwankungen aufgrund von regionalen sowie konjunktur- und saisonbedingten Nachfrageschwankungen. Es mangelt an einer datenbasierten Entscheidungsgrundlage, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, weswegen die meisten Entscheidungen auf Erfahrungswerten basieren. Die verschiedenen Risikobarrieren und Hemmschwellen verhindern die Adaption neuer technologischer Entwicklungen und den Einzug der Digitalisierung in die Branche. Eine technologische Neuerung innerhalb der besagten Branche könnte beispielsweise eine Plattformlösung sein, welche die Unternehmen dazu befähigt, schwankende Nachfragen zu prognostizieren und auf diese zu reagieren.